Kaiser’s verliert – Emmely gewinnt
Datum: 10.06.2010 | Autor: Ansgar Warner | Kategorien: Geisterfahrer & Erscheinungen | Tags: Emmely, Kaiser's, Literatur des Supermarktes, Pfandbons | 2 Kommentare »
Als Fall Emmely findet sich die Kündigung einer Kassiererin wegen angeblicher Unterschlagung zweier Pfandbons im Wert von 1,30 € sogar in Wikipedia verzeichnet. Nun hat das Bundesarbeitsgericht in Erfurt die Kündigung aufgehoben. Das Urteil erfreut den Gerechtigkeitssinn. Hier ein durch die damalige Kündigung inspirierter Text zur Literatur des Supermarktes.
Bild: Old Style Cash Register and Canned Goods in a Butcher Shop in New Ulm, Minnesota …, 10/1974 flickr
Datum: 06.06.2010 | Autor: Elke | Kategorien: Geisterfahrer & Erscheinungen | Tags: Armut, Berliner Tafel, Tafel-Wette, Wowereit | Keine Kommentare »
Klaus Wowereit hat die Tafel-Wette gewonnen. Herzlichen Glückwunsch! In dieser Wette gab es nur Gewinner: Die Berliner Tafel, die 70 Tonnen Lebensmittel gespendet bekamen und den Regierenden Bürgermeister von Berlin, der gewettet hatte, dass die Berliner in einem Monat 50 Tonnen spenden werden. Das Gespenst der Armut hat mitgewettet und in jeder Hinsicht auch gewonnen.
Datum: 04.06.2010 | Autor: Elke | Kategorien: Geisterfahrer & Erscheinungen | Tags: Suppenküche, Tafelwette, Wowereit | Keine Kommentare »
Morgen läuft Wowereits Wette ab: Der Regierende Bürgermeister von Berlin hat mit der Berliner Tafel gewettet, dass die Berliner in einem Monat 50 Tonnen Lebensmittel spenden werden. Falls nicht, hilft er einen Tag bei einer Tafel mit. Das Gespenst der Armut wettet mit: Der Berliner schafft das. Und zwar mit links. Denn da sitzt ja bekanntlich das Herz und das ist beim Berliner ebenso groß wie die berühmte Berliner Schnauze. Lieber Herr Wowereit, bitte schließen Sie eine neue Wette ab: darauf, dass es diesen Suppenküchen- und Almosen-Staat bald nicht mehr braucht.
Armes Berlin: modemäßig nur mittelmäßig.
Datum: 16.04.2010 | Autor: Elke | Kategorien: Geisterfahrer & Erscheinungen | Tags: Berlin, Mode, On the streets, Sartorialist, Scott Schuman, Ulf Poschardt | Keine Kommentare »
Ulf Poschardt resümiert in der Welt die vergebliche Suche des berühmten Modebloggers Scott Schuman alias Sartorialist, der in Berlin modemäßig partout nicht fündig wurde:
Eleganz geht anders
“Wowereits genialisches Bonmot von der sexy Armut hat als Credo einer hageren Arte Povera Eingang in die Design- und Modewelt gefunden. Der stilistische Reichtum anderer Weltstädte hat jedoch mehr zu bieten als eine eher unterfinanzierte Boheme.” Das traurige Resultat: Nur dieses Photo einer feschen Berlinerin schmückt die Rubrik On the streets auf Schumans Blog.
Dieser Befund will erklärt sein. Poschardts Analyse lautet: “Die Wurschtigkeit im Umgang mit der eigenen Erscheinung ist auch Ergebnis einer Ideologie gleichgeschalteter Scheußlichkeit. Deren Vertreter machen sich über Menschen mit Hermèstaschen, Yves-Saint-Laurent-Kleidern und -Hüten zunächst lustig, isolieren sie dann als Störenfriede und wollen sie schließlich mit Reichen- und Vermögenssteuer in das Elend der Mittelstandsmode zurückdrängen. Dass sich wohlhabende Bundesbürger von derlei Missgunst verschrecken lassen, ist armselig.” Hm. Sollte bei diesem Parceforceritt die sprachliche Eleganz doch etwas durch argumentative Wurschtigkeit gelittten haben?
Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.
Und zwar wie immer dort, wo man es am wenigsten vermutet: “Nach Berlin war Schuman in Moskau: dort fand er jede Menge Unverschämtheit, was Luxus betrifft. Derlei mutige Übertreibung und reflektierte Extravaganz finden sich in Berlin einzig im Westen: auf den Spielwiesen exhibitionistischer Neureicher in Charlottenburg oder Dahlem. Dort mühen sich persische Autohändler, russische Boutiquenbesitzerinnen und unverwüstliche Exzentriker wie Rolf Eden, vergessen zu lassen, wie sehr in Berlin die modische Tristesse regiert. Das wirkt oft peinlich, aber immerhin lebendig.”
Mit Ulf Porschardt kann man also das Fazit ziehen: Es handelt sich um ein Luxusproblem.
(Photo: jarbosa/flickr)
Kalt abgeduscht: Thilo Sarrazin
Datum: 02.03.2010 | Autor: Elke | Kategorien: Geisterfahrer & Erscheinungen, Texte | Tags: HartzIV, Thilo Sarrazin | 1 Kommentar »
Unter dem schöne Titel Zartbitter zeichnet Stefan Klein in der Süddeutschen Zeitung vom 01. März 2010 ein Porträt des ehemaligen Berliner Finanzsenators Thilo Sarrazin, dessen Ausführungen in Lettre International – Stichwort: wirtschaftsunproduktive Migranten und geburtsproduktive Unterschichtler – für einige Aufregung sorgten. Man darf also annehmen, dass auch dieser Artikel – ein Gespräch in einem „unscheinbaren Ecklokal“ in Berlin-Charlottenburg – wieder mit Provokantem aufwarten kann. Doch genau besehen gewinnen hier zwei Figuren gegeneinander Kontur: Der unerschrockene Thilo Sarrazin und die Hartz-IVler. Die Kernfrage, an der sich alles entscheidet, lautet: Warm- oder Kaltduscher? Weiterlesen »
Steuer gegen Armut!
Datum: 28.02.2010 | Autor: Elke | Kategorien: Geisterfahrer & Erscheinungen | Tags: Armut, Finanztransaktionssteuer | Keine Kommentare »
Tatort Finanzmarkt. Wieviel braucht man um Armut zu bekämpfen? Eigentlich nur wenig -- zum Beispiel eine Finanztransaktionssteuer. So charmant vorgetragen, würde es wohl sogar Karl-Friedrich Boerne überzeugen.