Der gegenwärtige Aufstand

Datum: 10.08.2011 | Autor: Elke | Kategorien: Texte | Tags: London | 3 Kommentare »

Es sei der Aufstand der Abgehängten, schreibt die >>Süddeutsche Zeitung zu den Krawallen, die sich ausgehend von London, durch die englischen Städte ziehen. Vor nicht langer Zeit erschien das anonyme Manifest “Der kommende Aufstand” – sieht so nun die Realität aus? Immerhin heißt es darin: „Es gibt keinen friedlichen Aufstand. Waffen sind notwendig.“ Im Zentrum der Krawalle stehe die Soziale Frage, wird der Kriminologe John Pitts zitiert (> Guardian). In London herrschte gestern  Nacht “gespenstische Ruhe”, so die SZ.

Dieser Gewalteruption ist schrecklich; Brände zu legen, bedeutet, Menschenleben zu gefährden, die Stadt wortwörtlich  in Schutt und Asche zu legen. Das Soziale selbst, das Zusammenleben aller wird damit auch symbolisch in Flammen gesetzt.

3 Comments on “Der gegenwärtige Aufstand”

  1. 1 Pablo kommentierte 16:53 on August 10th, 2011:

    Manche haben zu viel wirres RAF Zeugs gelesen. Und der Kommende Aufstand ist ähnlich dumm und naiv.

  2. 2 Gladbeckskaja Pravda kommentierte 18:09 on August 12th, 2011:

    Manche lesen zu viel wirres Zeug der RAF andere lesen zu viel wirres Zeug der FAZ oder der Süddeutschen.

    Wer liebt schon die Gewalt, außer kriminellen Jugendbanden und Regierungen. Banden, die “am Hindukusch unsere Freiheit verteidigen” und Panzer an radikalislamistische saudische Diktatoren verscherbeln, unterscheiden sich kaum von Jugendbanden die ihre “Ehre” einen Block weiter durch Plündern und Brandschatzen verteidigen.

    Die Szenen aus dem Britischen Parlament, die in den letzten Tagen zu sehen waren erinnern fatal an Gangversammlungen, die Gewaltbereitschaft das Machogehabe, die Gangkluft, die Drohgebärden. Man fragt sich, wer da wen zum Vorbild sich nahm.

    Auch die Botschaft ist fatal: die einzige Lösung für Probleme ist Gewalt. Wir als die stärkere Gang zwingen den schwächeren Gangs unseren Willen auf und Fertig. Fragt sich, wie eine Gesellschaft, die hier deutlich zeigt, dass sie Gewalt für die ultima ratio hält noch irgendwem erklären will, dass Gewalt keine Lösung sei.

    Das Soziale selbst, dass Zusammenleben aber ist freilich schon längst von der Gesellschaft keineswegs symbolisch in Schutt und Asche gelegt worden. Ganz unsymbolisch sehen in vielen englischen Großstätten ganze Stadtteile aus wie nach einem Bombenkrieg, ohne das fehlgeleitete jugendliche da Hand und Streichholz angelegt hätte. Das war nämlich die invisible hand unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.

    In unserem Land gibt es übrigens ein durchdachteres Manifest als das des Kommenden Aufstands. Es nennt sich Notstandsgesetz.

  3. 3 Elke kommentierte 11:47 on August 13th, 2011:

    “Das Soziale selbst, dass Zusammenleben aber ist freilich schon längst von der Gesellschaft keineswegs symbolisch in Schutt und Asche gelegt worden. Ganz unsymbolisch sehen in vielen englischen Großstätten ganze Stadtteile aus wie nach einem Bombenkrieg, ohne das fehlgeleitete jugendliche da Hand und Streichholz angelegt hätte.”
    Das genau meine ich. Allerdings gibt es vermutlich einen Zusammenhang zwischen den Destruktionsformen.


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